Art Meets Radical Openness 2014
Festival dedicated to Art, Hacktivism and Open Culture
Datum: 26.05 bis 31.05.2014
Location: Architekturforum Linz (AFO)
Autonomy (im)possible?
Das Aufdecken und Veröffentlichen von neuen Wahrheiten als Störung und Kritik des herrschenden Systems bleiben nicht ohne Folgen. Bedrohungsszenarien des digitalen Überwachungsstaats wirken sich spürbar und unweigerlich auf unser Leben und Handeln aus. Der Zugang zu Informationen, Infrastruktur und Technologie, der vor allem für Aktivist_innen in repressiven Regimen bis heute bedeutend ist, wird spätestens seit Snowdens Enthüllungen zur breiten Diskussion, weil sich ab jetzt eine breite Masse in demokratisch geführten Staaten, in ihrer „Privatsphäre“ bedroht sieht. Unabhängigkeit, Vertrauen und Freiheit in diesem Zusammenhang werden massiv auf die Probe gestellt.
Künstler_innen, Hacktivist_innen, Kulturschaffende, Journalist_innen, Software Entwickler_innen und Weltverbesser_innen kurz kreative Akteur_innen mit dem Wunsch nach Veränderung begeben sich vermehrt auf unsicheres Terrain. Mit welchen Methoden und alternativen Werkzeugen können neue Sichtweisen auf Alltag, Arbeit, Geld, Politik und Umwelt generiert werden und zu einer neuen kulturellen Praxis anstiften, die zivilgesellschaftliche Prozesse ankurbelt, ohne dass diese im Keim erstickt werden?
Wie tragen kreative Akteur_innen zum Prozess der Veränderung bei und welche neuen Formen der Zusammenarbeit gehen sie ein?
Track 1: Technologies of Autonomy
(Infrastruktur, Information)
Die Zeit des Belächelns derer, die als „paranoide Geeks“ nicht ernst genommen wurden, scheint mit dem im Mainstream angelangten Überwachungsskandalen nun kurzzeitig überwunden. Erneut entfacht eine Diskussion um das Thema Dezentralisierung von Infrastruktur und alternative Möglichkeiten, abseits großer Monopolisten, die den Zugang zu Information und zu Werkzeugen bestimmen und mit Geheimdiensten kooperieren. Bringen diese neuen Erkenntnisse tatsächlich eine Chance für Alternativen und wer braucht sie überhaupt? Warum wird digitale Selbstverteidigung auf Nutzer_innen abgewälzt?
Track 2: Das Unsichtbare beleuchten / Exposing the invisible
(Kunst, Politik, Handeln)
Welchen Gefahren sind Hacktivist_innen und Artivist_innen ausgesetzt, wenn sie sich in Territorien von Macht, Krieg und Korruption vorwagen. Mit welchen Methoden und Werkzeuge arbeiten Artivist_innen, um neue Sichtweisen und Zusammenhänge herzustellen? Für wen sind diese von Nutzen? Welche Formen der Zusammenarbeit werden für diese Untersuchungen eingegangen?
Track 3:
(öffentlicher Raum, Stadt)
Welche alternativen Werkzeuge, Methoden, Interventionen und Daten nutzen kreative Akteur_innen, um neue Sichtweisen auf den urbanen Raum als Lebensraum zu generieren? Gewinnen neuen Formen der Kritik Einfluss auf offizielle Entscheidungsträger_innen?
Track 4: disrupting busines
(Open Source als Prinzip, Open Everything)
Das gemeinschaftliche Entwickeln als Prinzip für Veränderungen scheint auf sämtliche Bereiche überzugehen, und hat seine Wurzeln in der erfolgreichen Open-Source-Software- Bewegung. Inwieweit ist Störungen, im Sinne von Alles offen und zugängliche machen, gleichzeitig innovativer Motor für neue Geschäftsmodelle, die von der Wirtschaft zwar als neue Spielform aufgegriffen werden, aber nach alten Regeln des Wettbewerbs funktionieren?
Track 5: Swarm and Perform
(Nightline, Sonification)
Steht im Zeichen hörbarer Datenverarbeitung und Feldaufnahmen, die unseren Horizont erweitern. Genauso willkommen weniger Ernsthaftes auf der Basis von freier/Open Source Software oder selbstgebastelter Open Hardware.
Open Call
Deadline: 06.04.2014